Der Huchen ist der König des Winterangelns
Lateinischer Name: Hucho hucho
Weitere Namen: Donaulachs, Rotfisch, Donausalm
Belgischer Name:
Dänischer Name: Donaulaks
Englischer Name: Danube, Danube salmon, Huchen, Hunchen
Faeringischer Name:
Finnischer Name: Tonavanjokilohi, Tonavanjokinieriä
Französischer Name: Huchon, Saumon du Danube, Huchon du Danube
Isländischer Name:
Italienischer Name: Salmone del Danubio, Storione ladano
Niederländischer Name:
Norwegischer Name: Donaulaks
Polnischer Name: Glowacica dunajska
Portugiesischer Name: Salmâo do Danúbio
Schwedischer Name: Donaulax, Huchen
Spanischer Name: Salmón del Danubio
Länge: bis maximal ca. 150 Zentimeter
Gewicht: bis maximal ca. 80 Pfund
Alter: bis maximal ca. 40 Jahre
Laichzeit: März bis April
Vorkommen/Lebensraum: Donaueinzugsgebiet: Süddeutschland, Österreich, Südosteuropa; Spanien
Vorkommen/Gewässer: standorttreu in der Äschen- und Barbenregion; in tieferen Abschnitten von schnell fließenden, sauerstoffreichen Flüssen; er braucht klares, kaltes und Sauerstoffreiches Wasser mit stark strömenden Abschnitten und tiefen Kolken als Unterschlupf
Körperform und Farbe: langgestreckter, spindelförmiger Körper; großer, oben leicht abgeflachter Kopf; Rücken grün-grau bis braun, Seiten rötlich bis kupferfarben, Bauch weißlich; kleine, dunkle Punkte unregelmäßig auf dem Rücken und an den Seiten; keine Punkte auf den Flossen
besondere Erkennungskennzeichen: Schwanzflosse stark eingebuchtet; große und langgezogene Fettflosse; keine Punkte auf den Flossen
Verwechslungsmöglichkeiten: junge Huchen können mit der Regenbogenforelle verwechselt werden. Der junge Huchen hat auf der Rückenflosse und der Fettflosse keine Punkte wie die Regenbogenforelle. Außerdem fehlen beim Huchen die für viele europäische Salmoniden typischen roten Punkte
Nahrung: Larven, Insekten, kleine Fische, Kleintiere wie Mäuse und Entenküken
Angelmethoden:
Eiskalt liegt der Fluss vor uns, die Hänge sind verschneit, der Wind weht uns Neuschnee waagerecht in die Augen. Das sind die Bedingungen beim Angeln auf Huchen. Sitz man auf dem Sofa im warmen Wohnzimmer, klingt es idyllisch, ist man aber draussen am Wasser, ist es hartes Winterangeln.
Ideal sind die Witterungsbedingungen, wenn nach einer Periode mit starkem Frost mildere Temperaturen einsetzen (um die 0°C). Dann geht der Huchen gerne auf Raubzug. Die blaue Stunde, also die Stunde vor Einsetzen der Dunkelheit, gilt allgemein als die beste Zeit, aber Sie können den Huchen auch tagsüber oder bei Dunkelheit fangen. Einsetzender Schneefall ist prallem Sonnenschein vorzuziehen.
Wenn Sie im Frühjahr, Sommer oder Herbst gezielt den Huchen beangeln wollen, gehen Sie in den frühen Morgenstunden und in der Abenddämmerung ans Wasser. Orientieren Sie sich mit der Köderführung an den Beutfischen im Fluss, hauptsächlich Nasen und Döbel, die dann eher flach stehen. Im Winter finden Sie den Huchen meist tiefer stehend, er beisst dann sehr vehement, das Nahrungsangebot ist gering, da muss er schon schnell und herzhaft zupacken.
So wie manch anderer großer Salmonide, muss auch der Huchen sich erarbeitet und verdient werden. Der eingefleishcte Huchanangler wird auch nach zwei Monaten ohne Biss, nach zwei Monaten ohne einen Nachläufer, weiterangeln und schließlich den ersehnten Großsalmoniden haken. Ob er ihn dann auch landen knan, ist dann aber noch lange nicht sichergestellt.
Ohne das Wissen um die Standplätze der Huchen sind die Chancen gering. Erkunden Sie also zuerst das Zielgewässer. Der Huchen steht gerne in Gumpen und Kolken und unter ausgespülten Ufern. Allerdings sind das seine Wohnzimmer in denen er normalerweise nichts frisst.
Suchen Sie mit Ihrem Köder die Randbereiche ab, also z.B. die Ausläufe der Gumpen und Kolke. Vor und hinter großen Steinen und Felsen, unter Wehren und zwischen angeschwemmten Bäumen und Ästen lauert er auf Nahrung. Hier sollten Sie den Köder anbieten – und einfach auch mal ganz einfach ganz intuitiv an vermeintlich unüblichen Stellen. Ist dieser Schatten dort wirklich ein Baumstamm oder länglicher Felsen? ….
Das Wissen um die Standplätze der Huchen bringt Ihnen allerdings herzlich wenig, wenn Sie nicht vorsichtig genug ans oder ins Wasser gehen. Der Huchen ist sehr sensibel, er hat sehr gute Augen mit großem Gesichtsfeld und eine empfindliche Seitenlinie. Das alles bedeutet, dass Sie sich schon von recht weiter Entfernung vorsichtig anpirschen müssen. Unauffällige Kleidung, gegebenenfalls geduckt schleichend, vorsichtige Schritte sanft aufgesetzt und immer wieder Pausen einlegend, so nähert man sich dem Huchen.
Es gibt viele gute Köder für den Huchen. Ganz klassisch sind der Huchenzopf oder auch Neunaugenzopf, ausserdem der gute, alte Heinz-Blinker und der Köderfisch am System. Dazu kommen moderne Köder wie verschiedene Wobbler und Gummifische sowie der Huchenwedler aus Kaninchenfell. Bieten Sie diese Spinnköder mit einer ca. 2,70 m langen Spinnrute mit kräftigem Rückgrat an, dazu einer robusten Stationärrolle oder Multirolle und im Winter 0,40er bis 0,45er monofilen Schnur. Geflochtene setzen Sie nur bei wärmeren Temperaturen ein, damit sie nicht gefriert (bzw. das Wasser zwischen den Fasern) und einem monofilen Vorfach gegen den Abrieb beim Spinnen und Drillen.
Als Fliegenangler nehmen Sie eine 9er oder 10er Fliegenrute mit stabiler Rolle und reichlich Backing. Je nach Strecke nehmen Sie eine Schwimmschnur mit Sinktip oder sinkenden Schussköpfen, die Vorfachstärke sollte 0,40 bis 0,45 Milimeter haben. Knüpfen Sie unbeschwerte oder an tiefen Strecken leicht beschwerte Streamer an oder Jigs. Die Hakengrößen orientieren sich an den größen der Zielfische, d.h. Sie können die Fliegen durchaus auf sehr kräftige 1/0 Haken oder noch größere binden.
Einige bekannte Gewässer für Huchen:
- Isar (Deutschland): auch im Stadtgebiet von München, also mitten in der Stadt, werden Huchen gefangen. Fisch bis 40 Pfund sind möglich
- Drau (Österreich): der Weltrekordhuchen von 2004 stammt aus der Staustufe bei Kellerberg, er wog über 70 Pfund
- Lech (Deutschland): im Fluss und in den Staustufen lauern riesige Huchen bis 60 Pfund
- Loisach (Deutschland und Österreich): etliche deutsche Rekordhuchen wurden in der Loisach gefangen, die Gewichte lagen bei 50 Pfund und darüber
- Inn (Deutschland): auch im Inn lauern Huchen bis 60 Pfund, tot aufgefundene Huchen hatten Gewichte bis 80 Pfund
- Mur (Österreich)
- Enns (Österreich)
Verwertung:
Nicht überall ist die Entnahme von geangelten Fischen gestattet, wenn es erlaubt ist, überlegen Sie genau, ob Sie den Fisch überhaupt verwerten können, so ein großer Huchen hat viel Fleisch.
Das Fleisch des Huchens ist ausgesprochen wohlschmeckend, wie das der meisten Salmoniden. Sie haben alle Möglichkeiten: er eignet sich zum Braten ebenso wie zum Dünsten, zum marinieren (Gravad Huchen) ebenso wie zum Räuchern (warm und kalt).