Fischatlas: Der europäische Wels

Wels

Lateinischer Name: silurius glanus
Weitere Namen: Waller, Schaiden, Schaidfisch, Scharn, Scharl
Dänischer Name: Europæisk malle, Malle, Målle
Englischer Name: Catfish, Sheat-fish
Finnischer Name: Säkiä, Monni
Französischer Name: Silure glane, Silure, Mal
Italienischer Name: Siluri, Siluro
Niederländischer Name: Meerval
Norwegischer Name: Malle
Portugiesischer Name: Siluro-europeu
Schwedischer Name: Mal
Spanischer Name: Siluro
Türkischer Name:

Länge: bis maximal ca. 320 Zentimeter
Gewicht: bis maximal ca. 350 Pfund
Alter: bis maximal 50 Jahre
Laichzeit: Mai bis Juni

Vorkommen/Lebensraum: Dänemark, Südschweden, West- Mittel- und Osteuropa, in Südeuropa durch einzelne Besatze in Spanien und Italien, Türkei bis Aralbecken, Afghanistan, Kaspisches Meer und die Brackwassergebiete der Ostsee und des Schwarzen Meeres
Erkennungskennzeichen: langgestreckter, walzenförmiger Körper, vorne rund, hinten seitlich abgeflacht, schuppenlose, sehr glatte und sehr schleimige Haut, auffallend kleine Augen, zwei lange bewegliche Barteln am Oberkiefer, 4 kurze unbewegliche Barteln am Unterkiefer, sehr großes Maul mit Bürstenzähnen
Nahrung: Würmer, Fische, Amphibien und kleine Säugetiere

Angelmethoden:

Der Wels kommt ebenso in Fließgewässern, wie auch in Seen und Talsperren vor. Er ist, auch bedingt durch seine Größe, ein äußerst kräftiger Kämpfer.

Wenn Sie gezielt auf Waller angeln, denken Sie an seine Kraft, seine Größe und an sein Gewicht. Denken Sie noch nicht einmal daran, mit der Hechtrute auf Wels angeln zu wollen, ein größerer Wels wird Ihre Ausrüstung schneller zerlegen, als Sie Zeit haben, um diese Angst zu haben. Sie müssen einem 50 Kilogramm oder noch schwererem Wels Paroli bieten können.

Daher gehen Sie mit Vernunft an das Projekt „mein erster großer Waller“. Die Angelgerätehersteller bieten inzwischen eigene Rutenserien speziell für das Angeln auf Wels an. Dabei können Sie auswählen zwischen verschiedenen Spinnruten, Bootsruten und Ruten für das „Grundangeln“ vom Ufer aus. Wenn Sie dazu eine sehr robuste Mulitrolle nehmen (kein Billigimport!) oder eine Stationärrolle aus der Liga Stella 10000, haben Sie schon einmal eine vernünftige Basis. Auf die Rolle spulen Sie je nach Gewässer eine 0,30er bis 0,50er geflochtene Schnur.

Aber welche Rute sollen Sie auswählen? Das hängt entscheidend vom Gewässer und den dortigen Möglichkeiten ab. Angeln Sie z.B. am Po oder am Ebro, werden Sie vielleicht eher eine Bootsrute benötigen, beim Spinnangeln an Rhein, Neckar oder Weser brauuchen Sie eine entsprechende Spinnrute und für das Angeln mit Naturködern vom Ufer auf gibt das Sortiment eine passende Naturköderrute her.

Vom Ufer wie auch vom Boot aus können Sie mit Naturködern wie Wurmbündel, ganzen Köderfischen, aber auch mit Heilbuttboillies angeln. Im Allgemeinen wird der Köder nicht direkt auf dem Grund aufliegend sondern auftreibend im Mittelwasser oder oberflächennah angeboten. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: die erste ist das Angeln mit einer kräftigen Pose, also – wie von andern Angelarten bekannt – von oben nach unten. Die zweite Möglichkeit ist mit Grundblei und Unterwasserpose, die den Köder auf die gewünschte Wassretiefe anhebt, also von unten nach oben.

Verwertung:

Das Fleisch des Welses ist fest, von eher gräulicher Farbe und hat einen prägnanten Eigengeschmack. Es ist sehr gut geeignet zum Braten und Frittieren, aber besonders auch zum Räuchern. Aus den Rückenfilets großer Welse lassen sich hervorragend Schmetterlingssteaks schneiden.

Bei den kleinen Exemplaren muß man sich um das Fett weniger Gedanken machen, die braucht man auch nicht zwingend zu häuten. Bei größeren Tieren ist es angebracht, die Haut abzuziehen und das zwischen Haut und Fleisch befindliche Fett großzügig abzuschneiden. Vor allem der Schwanzteil ist etwas heikel. Dunkle Stellen im Fleisch, der sogenannte Rotlauf, werden ebenfalls großzügig entfernt, Sie tun sich keinen Gefallen damit, das drin zu lassen. Den Rotlauf finden Sie vor allem an der Trennlinie zwischen Bauchfleisch und Rückenfleisch, dort wo bei anderen Fischen die Seitenlinie ist. Haben Sie alles sorgfältig entfernt, steht dem Genuß nichts mehr im Weg.

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