Lateinischer Name: hippoglossus hippoglossus
Andere Namen: Weißer Heilbutt
Dänischer Name: Helleflynder
Englischer Name: Halibut
Finnischer Name: Ruisanpallas
Französischer Name: Flétan
Italienischer Name:
Niederländischer Name: Heilbot
Norwegischer Name: Kveite
Portugiesischer Name:
Schwedischer Name: Hälleflyndra
Spanischer Name: Hippoglosso
Länge: bis maximal ca. 3,6 Meter
Gewicht: bis maximal ca. 600 Pfund
Vorkommen/Lebensraum: Nordatlantik von Nordnorwegen bis Biscaya, Nordamerika bis Ostatlantik, Nordsee. Der Heilbutt lebt in Wassertiefen bis 2.000 Meter, er bevorzugt sandigen aber auch gemischten Boden mit Geröll und Felsen.
Erkennungskennzeichen: räuberischer Plattfisch, großes Maul mit scharfen Zähnen, das Maul geht bis hinter die Augen, Farbe der Oberseite bräunlich bis rötlich, Unterseite weiß, Seitenlinie über der Brustflosse stark gebogen, Schwanzflosse leicht konkav eingebuchtet.
Nahrung: Bodenfische wie Leng, Rochen, kleine Haie, Dorsche Rotbarsche, Schellfische, aber auch Tintenfische, Würmer, Garnelen, Krabben, Sandspierlinge und kleine Plattfische
Es gibt noch weitere Heilbuttarten, die wir hier aber nicht weiter behandeln: Kalifornischer Heilbutt (paralichtys californicus – bis ca. 50 Pfund), Pazifischer Heilbutt (hippoglossus stenolepis – bis ca. 400 Pfund), Grönland Heilbutt (reinhardtius hippoglossoides – bis ca. 120 Pfund)
Hot Spots
Zwar ist das Vorkommen des Heilbutts recht weiträumig, wie oben beschrieben, jedoch haben sich einige Gebiete als Hot Spots für den Fang großer Heilbutts herauskristallisiert. Nordnorwegen ist bereits seit langem eine sichere Bank zum Angeln auf Heilbutts und etliche Angelreiseunternehmen bieten Touren an speziell für Heilbuttangler, unterstützt von versierten Guides vor Ort, die den Angler an den Fisch bringen.
Island ist ein aufstrebendes Angelland. Die Artenvielfalt ist unvergleichlich und die Fischgrößen ebenfalls. Das gilt natürlich auch für den Heilbutt. Mehrfach wurde der Weltrekord für Heilbutt in Island gebrochen und ein Ende scheint nicht in Sicht zu sein. Wer also einen Heilbutt angeln will, ist in Island gut aufgehoben.
Auch der Norden des amerikanischen Kontinents bietet hervorragende Bedingungen zum Angeln auf Heilbutt, und das an beiden Küsten. So sind z.B. die Kodiak Insel an der Westküste und Nova Scotia an der Ostküste beste Adressen für Angler, die es auf den großen Platten abgesehen haben.
Es bleibt noch abzuwarten, was wir noch von den Orkney Inseln, den Shetlands und den Färöern zum Thema angeln auf Heilbutts hören werden, denn die Bedingungen für diese Spezies sind dort hervorragend und sie kommen dort definitv reichlich und in kapitalen Größen vor. Schleppnetzfischerei ist dort nur bedingt möglich, so daß die Bestände von der Berufsfischerei weitgehend verschont werden.
Das Vorkommen des Heilbutts in Norwegen nimmt von Süden nach Norden zu, ebenso die Größen. Während Sie in Südnorwegen kaum eine realistische Chance haben, einen Heilbutt zu fangen, sieht der Bestand in Mittelnorwegen schon deutlich besser aus. In Mittelnorwegen können Sie auch schon mit schönen Größen Rechnen. Die grossen und ganz grossen Heilbutts finden Sie in Nordnorwegen.
Angelmethoden:
Für den Fang von Heilbutts benötigt man kräftiges Geschirr, je nach Region und zu erwartenden Fischgrößen sollten Sie eine 30 BIS 80 lbs Ausrüstung nehmen. Dazu eine 0,30er bis 0,40er geflochtene Schnur und spezielle Heilbutthaken (geschmiedete Circle Hooks). Achten Sie bei der gesamten Ausrüstung auf allerbeste Qualität, auch bei Wirbeln, Vorfachschnüren (1,2 mm) usw. Denn der Heilbutt wird im Drill Ihre Ausrüstung bis aufs Äußerste belasten und minderwertiges Material binnen kürzester Zeit in Schrott verwandeln.
Den Heilbutt kann man nicht müde drillen, vor allem nicht große Exemplare. Drillen sie ihn ans Boot und landen sie ihn mit allergrößter Vorsicht mit einer Heilbuttharpune, denn an der Oberfläche und am/im Boot pflegt der Heilbutt nochmals zu explodieren und wild um sich zu schlagen. Das kann zu Knochenbrüchen führen oder dazu, dass ein Kleinboot regelrecht zerlegt wird.
Um an die größeren Exemplare zu gelangen, braucht es tiefes Wasser. Beangelt wird der Heilbutt an seinen Ruheplätzen, also Bänke und Plateaus mit sandigem bis kiesigem Untergrund in Tiefen von 50 bis 200 Meter. Ideal ist es, wenn das Plateau in der Nähe von Strömungsrinnen liegt, in denen die Tiedenströmung kräftig durchzieht.
Angeboten werden Köderfische, Flatterfilets am 6/0 bis 10/0 Haken an einer Durchlaufmontage mit einem großen Spinnerblatt (vergessen Sie nicht die Sollbruchstelle für das Blei). Auch mit Fischfetzen veredelte Pilker und große Twister mit entsprechend schwerem Bleikopf bringen gute Erfolge. Beißt er am Boden, geben Sie ihm einem Moment Zeit, um den Köder zu schlucken, beißt er im Mittelwasser beim Verfolgen Ihres Köders, lassen Sie ihn mit dem Köder abdrehen, bevor Sie die Schnur straffen. Beachten Sie, dass beim Einsatz von Circle Hooks kein Anhieb gesetzt wird, sondern sich der Haken durch den Zug ins Maul dreht.
Die besten Monate für größere Heilbutts sind die kühleren Frühjahrs- und Herbstmonate, in den Sommermonaten fängt man eher die kleineren Exemplare. Als guter Monat gilt der Mai, wenn die Heilbutts nach dem Ablaichen wieder zu Kräften kommen. Ein guter Zeitpunkt ist das Stauwasser, wenn die Tiede kippt und Drift und Strömung gering sind.
Auf Heilbutt mit der Fliegenrute: auch das ist möglich, den Heilbutt mit der Fliegenrute zu fangen. Sie benötigen dafür eine sehr kräftige Einhand- oder Zweihand-Fliegenrute, nebst dazu passendem Equipment. Am Spannendsten ist es, in flachen Buchten auf sandigem Boden Heilbutte auf Sicht zu befischen.
Gezielt auf Großbutt: wenn Sie es auf die ganz Großen abgesehen haben, müssen Sie sich das passende Reiseziel aussuchen. Das wären z.B. Island oder der Norden Norwegens wie z.B. Lyngenfjord, Vesteralen, Senja und Soroja.
Für Großheilbutt brauchen Sie nicht allzu schweres Geschütz aufzufahren: eine 50 lbs Ausrüstung, die sorgfältig aufeinander abgestimmt ist, reicht vollkommen aus. Achten Sie aber darauf, dass das Material hochwertig ist und in bestem Pflegezustand. Nehmen Sie eine geflochtene Hauptschnur, dazu als Schockabsorber einige Meter monofile, davor ein 0,90er Vorfach, das idealerweise ummantelt ist.
Erfolgreich sind Kombinationen von Kunstködern mit Naturködern: Pilker mit Fischfetzen oder Fischstücken, Gummifische, Twister mit schweren Bleiköpfen. Als Fischfetzen nehmen Sie Köhler oder besser noch Lumb, da dieser fest und lange am Haken hält.
Setzen Sie zur Landung kein einfaches Gaff ein, sondern spezielle Landungsharpunen. Und denken Sie daran, dass der Heilbutt jederzeit in der Lage ist, noch einmal Kräft zu mobilisieren. Greifen Sie nicht bei der Landung in die Schnur, wenn sich die Schnur um Ihren Finger wickelt und der Fisch nochmals abzieht, zieht er mitsamt dem Finger ab. Und sie werden froh sein, wenn die Schnur den Finger in diesem Moment abgetrennt hat und Sie nicht noch mit dran hängen. Der Drill ist erst beendet, wenn der Heilbutt tot ist.
Verwertung:
Der Heilbutt hat ein vorzügliches Fleisch, das sich ebenso gut zum Dünsten wie zum Braten eignet. Er kann auch gut geräuchert werden. Eine einfache und schmackhafte Methode, ist das Garen in der Alufolie im Ofen. Dazu wird er leicht gesalzen und mit Kräutern und eventuell etwas Knoblauch und Tomatenscheiben belegt, in Alufolie gewickelt und sanft im Ofen im eigenen Saft gegart.