Viele gestandene Angler haben bereits in jungen Jahren ihr Hobby erlernt. Oftmals vom Großvater zum Angeln mitgenommen, wurde ihnen geduldig beigebracht, nicht nur, wie man Fische fängt, sondern auch wie man sich in der Natur verhält und wie ein gefangener Fisch behandelt wird.
Nie ist es einfacher, einem Menschen den Respekt vor der Natur und den Kreaturen zu lehren, wie in der Jugend. Dabei gilt wie in den anderen Lebensbereichen auch, dass das Verhalten der Erwachsenen prägend für die Nachfolgegeneration ist. Vorwürfe von „Tierrechtsorganisationen“, dass Kinder durch das Angeln verrohen würden, sind aus der Luft gegriffen und wissenschaftlich unhaltbar.
Der Gesetzgeber gibt auch klare Vorgaben, was Kinder unter 10 Jahren beim Angeln dürfen und was nicht. So ist es z.B. den Kindern erlaubt, die Angel auszuwerfen und auch einen gehakten Fisch zu drillen. Allerdings nur unter Aufsicht eines Erwachsenen, der die volle Verantwortung für das Handeln des Kindes trägt. Einen gefangenen Fisch abhaken und töten dürfen nur die Aufsichtspersonen.
Die gesetzlichen Vorgaben sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, auch der Gewässerpächter kann weitere Einschränkungen machen oder das Angeln von Kindern unter 10 Jahren ganz verbieten. Man sollte sich in jedem Falle vorher über die Gegebenheiten seines Zielgewässers informieren.
Es macht aber auch Spaß, zu sehen, wie interessiert Kinder beim Angeln sind und wie sie alle aufnehmen, was ihnen beigebracht wird. Und dabei beziehen sich ihre Fragen bei weitem nicht nur auf das Angeln, sondern auf alles, was mit der sie umgebenden Natur zu tun hat. „Was ist das für ein Baum (Blume, Pflanze …)?“, „Was ist das für ein Vogel (Insekt, Maus …)?“, „Warum …?“ Man tut gut daran, viel Geduld mitzubringen und sich vorher zu wappnen, um auch wirklich die Fragen beantworten zu können, denn angeln ist für Kinder in der Hauptsache ein Naturerlebnis, verbissenes Fische fangen wollen ist ihnen noch fremd.
Wer versucht, die Zeit am Wasser mit den Augen des Kindes zu sehen, wird aber viele schöne Momente erleben und hat die Gewißheit, dass es keine vergeudeten Stunden sind, sondern dass man einen wirklich sinnvollen Beitrag zur naturnahen Erziehung leistet.