Auf der Ile der Oléron an der Atlantikküste Frankreichs gibt es viele Angelmöglichkeiten.
Die beliebteste und bekannteste Art ist die „pêche à pied“, schwer zu übersetzen. Der Begriff umfasst „Meerestiere und Muscheln sammeln“, aber auch „Fische, die nahe der Küste schwimmen z.B. mit einem Fischspeer oder einem kleinen Fangnetz zu fischen“. Man geht etwa zwei Stunden vor dem Tiefststand der Ebbe hinaus aufs Wattenmeer und angelt oder sammelt Folgendes:
Im sandhaltigen Wattenmeer (auf der Ostseite der Insel bei Boyardville, z.B.) gibt es:
- Fische: Europäischer Wolfsbarsch (36 Zentimeter Mindestmaß), Seezunge (24 Zentimeter Mindetsmaß) und Rochen
- Muscheln: Messermuscheln, Herzmuscheln (3cm), Venusmuscheln (4cm), raue Venusmuscheln (3,5cm), Sandklaffmuscheln und Sägezähnchen
- Schalentiere: Garnelen (3cm)
Angeln in den den felsigen Gezeitenregionen (wie z.B. in Domino an der Westküste)
Hier kann man folgende Fischarten angeln:
- Fischarten: Meeräschen (Mindestmaß: 20 Zentimeter), Goldbrassen (Mindestmaß: 19 bis 25 Zentimeter)
- Muscheln: gemeine Napfschnecken, Strand- und Kreiselschnecken, Austern, Miesmuscheln, Kammmuscheln und Venusmuscheln
- Schalentiere: Schwimmkrabben (kleiner Krebs), Taschenkrebse (13cm), Dreieckskrabben (12cm) und Felsen- und Strandgarnelen
Angeln in den Wattengebieten
Im schlammigen Wattenmeer (so z.B. vor Chateau d’Oléron, nahe der Inselbrücke oder in Marennes Plage auf dem Festland) gibt es vor allem:
- Fische: Aal, Stint und Seezunge
- Muscheln: Herzmuscheln (3cm), Venusmuscheln (4cm)
- Schalentiere: Garnelen (3cm)
Beim Angeln und Sammeln von Meeresfrüchten muß man natürlich gut informiert sein und die Gezeiten im Auge behalten. Mit der beginnden Flut sollte man auch wieder zurück ans Festland. „Pêche à pied“ wird von den Einheimischen praktiziert aber auch von sehr vielen anderen Franzosen die am Wocheende über die kostenlose Brücke kommen, vor allem an den Tagen der großen Gezeitenunterschiede, an denen man bei Ebbe sehr weit hinausgehen kann aufs Wattenmeer. Leider achten nicht alle Touristen auf die wenigen, aber sehr sehr wichtigen Ratschläge für diese Art von Fischerei. Jeder umgedrehte Stein sollte wieder zurückgelegt werden, um den Mikroorganismus im Meer zu schützen. Man darf den Meeresgrund, der bei Ebbe frei liegt nicht aufwühlen, Algen nicht abreißen, sondern nur mit Bedacht und Vorsicht entfernen. Ebenfalls darf man keine weiblichen Schalentiere mit Eiern sammeln und natürlich nur soviel fischen wie man auch selbst verbraucht. Die „pêche à pied“ ist in einigen Naturschutzgebieten wie die Moëze auf der Insel verboten. Diese Art von Fischerei wird neben der Austernzucht auch im interaktiven Museum der Insel in Saint Pierre d’Oléron genauer erklärt
Ansonsten kann man aber auch ganz normal angeln, entweder Brandungsangeln am Strand (Surf-casting) oder auch an einem angelegten Teich im Park Près Vallet in der Gemeinde Saint Georges d’Oléron.
Es gibt verschiedene Unternehmen, die Hochseefischen als Tagestour anbieten wie z.B. www.oleron-croisieres.fr in Saint Denis d’Oléron oder mehrere Anbieter im Hafen von La Cotinière, wo auch der tägliche Fischmarkt stattfindet. La Cotinière gehört übrigens zur Gemeinde www.saint-pierre-oleron.com.