Angeltechnik
Die Vielfalt der Angelmethoden ist groß, da fällt es manchmal schwer, sich für eine, bzw. die richtige zu entscheiden. Die nachfolgende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wir werden versuchen, Sie auch über neue Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Je nach Zielfisch und persönlichen Vorlieben können folgende Angelmethoden betrieben werden:
Anmerkungen zum Abhaken von Fischen
Egal ob Sie den Fisch verwerten möchten oder zurücksetzen, behandeln Sie ihn vorsichtig und schonend. Bedenken Sie immer, dass es eine lebende Kreatur ist, ein Stück Natur mit dem wir respektvoll umgehen sollten.
Ist die Verwertung in der Küche das Ziel, schlagen Sie den Fisch zuerst ab, töten gegebenenfalls mit einem Herzstich und kümmern sich dann um das Lösen des Hakens aus dem Maul oder den Tiefen des Schlundes.
Wenn Sie den Fisch zurücksetzen wollen (oder müssen, weil Catch and Release vorgeschrieben ist), dann belassen Sie ihn am Besten im Wasser, umfassen ihn dort mit der nassen Hand und entfernen vorsichtig den Haken. Bei Catch and Release hat es sich bewährt, Schonhaken, also Haken ohne Widerhaken, einzusetzen, die lassen sich ohne viel Umschweife wieder entfernen.
Hat der Fisch den Haken jedoch tief geschluckt, wäre eigentlich eine größere Operation notwendig, um den Haken zu entfernen; eine Operation, die der Fisch in viel zu vielen Fällen nicht überlebt. Schneiden Sie in diesem Fall das Vorfach so kurz wie möglich ab und setzen Sie den Fisch dann zurück. Japanische Wissenschaftler haben in Versuchen herausgefunden, dass die Überlebensquote dieser Fische sehr hoch ist. Die Überlebensquote in den Untersuchungen betrug 93%, einige Fische gingen sogar ein zweites Mal an den Haken und überlebten.
Brandungsangeln
Beim klassischen Brandungsangeln wird mit langen Brandungsruten wird vom Ufer aus auf Grund gefischt. Je nachdem, ob man die Angel in der Ostsee oder der Nordsee auswirft, sind dabei mitunter schwere Bleie und auch Krallenbleie notwendig. Als Köder werden Wattwürmer, Seeringelwürmer, Fischfetzen von Hering, Makrele oder Hornhecht verwendet. Damit die Köder nicht ein schnelles Futter für die Krabben werden, sorgen Auftriebsperlen für Abstand vom Grund. Gefangen werden alle Grundfische wie z.B. Plattfische, Dorsche, Aale. An den Felsenküsten des Atlantiks oder des Mittelmeeres können Sie mit den kämpferischen Meeraalen (Conger) rechnen).
Fliegenfischen
Vor allem bei Forellenanglern ist das Fliegenfischen beliebt. Mit Imitationen der heimischen Fauna werden aber nicht nur Salmoniden gefangen, auch andere Fischarten gehen an den Haken.
Ein besonderer Reiz in Europa ist das Fliegenfischen auf die Meeräsche in flachen Buchten der Ostsee oder auch auf Hornhecht, den „Marlin des kleinen Mannes“; so genannt, weil er beim Drill oft weit aus dem Wasser springt.
Spinnangeln
Ob auf Heringe oder Hornhechte, Makrelen oder Wolfsbarsche, Meerforellen oder Dorsche. Das Spinnangeln vom Ufer aus ist eine der beliebtesten Angelmethoden. Spinner, Blinker, Küstenwobbler, Jigs und Twister fangen viele und kapitale Fische.
Im Süßwasser sind Hechte, Barsche, Zander und Welse begehrte Beute. Die Vielfalt der Köder und damit verbundenen Ruten und Rollen ist groß. Am Besten läßt man sich im Fachgeschäft beraten, denn z.B. eine Rute zum Jerkbaiten stellt andere Anforderungen als eine zum Drop-Shot Angeln oder eine zum Angeln auf Lachs in Flüssen Norwegens.
Posenangeln
In den Hafenbecken, von Molen oder auch vom Boot aus wird mit der Pose und natürlichen Ködern geangelt. Zielfische sind Aale und Plattfische (der Köder wird knapp über den Grund angeboten). Aber auch im Mittelwasser wird erfolgreich mit der Pose auf Hornhechte, Makrelen, Meeräschen und Meerforellen geangelt.
Klassische Zielfische in Seen und Flüssen sind Rotaugen und andere Weißfische. Schleien sind heikel bei der Köderaufnahme, da heißt es, sehr sensibel auszubleien, während der Barsch oftmals sehr beherzt zufasst, um seinen Nahrungskonkurrenten zuvor zu kommen.
Angeln vom Kleinboot
Fast überall an den Küsten können auch Motorboote gemietet werden. Damit erreichen Sie interessante und fangträchtige Stellen. Allerdings sollte man im Interesse der eigenen Sicherheit die Führung des Bootes nur einem Mitangler anvertrauen, der entsprechende Erfahrungen besitzt, am Besten auch einen Bootsführerschein.
Kutterangeln
Von vielen Häfen aus fahren Kutter auf das Meer hinaus. Je nach Angelgebiet und Zielfisch ist auch die dafür notwendige Ausrüstung sehr unterschiedlich. Kommen an der Ostsee leichte Pilkruten oder kräftige Spinnruten zum Einsatz, benötigt man auf der Nordsee mitunter schon eine 30-50 lbs Ausrüstung. Nochmals deutlich kräftiger fällt das Equipment zum Big Game Fishing aus, das Material muß allerhöchsten Belastungen standhalten. Die Big Game Boote sind speziell ausgerüstet, so dass sie eigentlich auch nicht mehr als Kutter zu bezeichnen sind.
Speed Jiging
Speed Jigging ist in unseren Breitengraden eine recht neue Angelmethode. Das wesentliche Merkmal dabei ist, dass der Köder – ein sehr schlanker Pilker – zum Grund abgelassen wird und dann mit höchstmöglicher Geschwindigkeit wieder eingekurbelt wird. Ziel ist es, den Fischen einen in Panik flüchtenden Beutefisch vorzugaukeln. Gefangen werden mit dieser Methode pelagisch lebende Fische wie Köhler und Pollack. In Dänemark ist Speed Jigging noch nicht verbreitet, in Norwegen werden damit gute Erfolge erzielt.
Trolling
Das Schleppfischen ist weit verbreitet. Während in der Ostsee zumeist Lachs und Meerforelle die Zielfische sind, werden beim Schleppen in südlicheren Gefilden Bonito, Thunfisch, Marlin, Schwertfisch und viele andere Fischarten gefangen.