Anglerisch spricht der Ammersee mit seinem Artenreichtum und Fischreichtum für sich.
Der Ammersee ist Teil des 5-Seen-Landes und der drittgrößte See Bayerns mit einer Größe von 46,6 Quadratkilometern (= 4.660 Hektar). Die Wassertiefe geht bis 80 Meter in der Herrschinger Bucht. Als Überbleibsel der letzten Eiszeit hat der Ammersee steil abfallende Ufer an der West- und der Ostseite, das Nordufer und das Südufer sind dagegen flach.
Auch der Ammersee hatte früher wie andere Gewässer Probleme mit der Wasserqualität. Nach dem Bau einer Kläranlage 1970 hat sich das allerdings sehr stark verbessert, die Wasserqualität ist heutzutage wieder hervorragend. Gespeist wird der Ammersee von mehreren Bächen, von denen die Ammer der größte ist, der Abfluss erfolgt über die Amper, die in die Isar mündet. Auch die Amper und die Isar sind hervorragende Angelgewässer.
Leider sind viele Laichbäche der Seeforelle noch recht verbaut und der Aufstieg zu den Laichplätzen erschwert bis unmöglich, jedoch wird daran gearbeitet, der Seeforelle wieder gute Laichbedingungen zu verschaffen. Fischtreppen sind bereits teiweilse vorhanden, weitere sind in Planung.
Fischarten
Der Ammerse gilt als ausgesprochen artenreich und fischreich, einige Arten kommen nur hier vor (so genannte endemische Fischarten):
- Ammersee Renke (Coregonus bavaricus)
- Ammersee Tiefensaibling (Salvelinus evasus)
- Ammersee Kaulbarsch (Gymnocephalus ambriaelacus)
- Seeforelle
- Bachforelle
- Hecht
- Barsch
- Zander
- Waller
- Rotauge, Rotfeder, Rapfen, Brassen, Giebel
- Karpfen
- Schleie
Angeln am Ammersee
- Renke: Ab der Maifliegenzeit bis über den Sommer kannst du diesen leckeren Fisch fangen. Wie eigentlich überall fängst du sie mit der Hegene, also vom Boot aus. Du findest sie im Sommer im Freiwasser in etwa 10 20 Meter Wassertiefe. Zur Maifliegenzeit steht sie allerdings auch gerne deutlich flacher, dann kannst du sie mit der Fliegenrute und Maifliegen-Nymphen überlisten, ein toller Sport.
- Seeforelle: Im Frühjahr kannst die Seeforelle vom Ufer aus mit der Spinnrute erbeuten, später im Jahr ist Schleppfischen in tieferen Wasserregionen angesagt; ein Hot Spot dafür ist die Herrschinger Bucht. Das Watfischen im Frühjahr hat einen besonderen Reiz, das sollte man mal ausprobiert haben. Dabei kannst du natürlich auch die Fliegenrute einsetzen.
- Bachforelle: Vor allem im Frühling kannst du die Bachforelle beim Spinnfischen vom Ufer aus fangen. An manchen Stellen musst du waten, um in Fischnähe zu kommen, dann hast du Chancen auf Bach- und Seeforelle auf Spinner oder Fliege.
- Saibling: Auch Saiblinge gehen im Frühjahr, wenn sich das Wasser erwärmt, in den flacheren Uferzonen an den Spinnköder. Sie ziehen sich später ins Tiefere zurück und dann brauchst du ein Boot, um in der Tiefe zu schleppen.
- Zander: Seine beste Zeit ist ab Anfang September.
- Barsch: Auch wenn der Barsch ein ganzjähriger Fisch ist, sind seine fängigsten Monate der August und der September. Beim Hegenefischen Anfang des Jahres geht er auch gerne auf die Hegene.
- Hecht: Für den Hecht solltest du von März bis Mai am Wasser sein. Dann findest du sie in Flachwasserzonen, später im Jahr kannst du mit Schleppködern vom Boot aus gute Fänge machen.
- Karpfen: März bis Mai sind auch gute Monate für den Karpfen, wenn das Wasser sich im Flachwasser erwärmt. Danach solltest du sie in etwas tieferem Wasser suchen.
- Weißfische: Sie sind ganzjährig gut und reichlich fangbar. Suche dir flache Buchten, dort sind die Weißfische reichlich vertreten. Zum Beispiel am Ostufer in Wartaweil oder Aidenried findest du beliebte Stellen für Weißfische und Karpfen.
Eine Besonderheit sind die Dampferstege. Dort wird im Allgemeinen das Angeln gedulet, solange man Rücksicht auf die Schifffahrt nimmt, denn diese hat Vorrang. Von den Anlegestellen aus erreichst du schnell tiefes Wasser, wo du neben Weißfischen auch Barsch und Zander fängst und an guten Tagen sogar Renken.
Angelsaison
Die Angelsaison am Ammersee geht vom 1. März bis zum 31. Oktober.
Wenn du kein eigenes Boot zur Verfügung hast, kannst du vor Ort auch eines mieten.
Regelungen
Bootsangeln ist nur in der Zeit von 15.04. bis 31.10. erlaubt und bis zum 14.05. darf nur mit der Hegene geangelt werden.
Seit 2021 sind Echolote und Sonare, die Fische fotorealistisch abbilden (Multigeber), verboten.
Pro Tag dürfen maximal 5 Renken und 1 Zander entnommen werden, fürf die Seeforelle gilt eine Entnahmegrenze von 1 Fisch pro Woche. Zander und Seeforelle müssen direkt nach dem Fang in ein Fangblatt eingetragen werden. Für Hechte und Waller gilt eine Entnahmepflicht.
Das Fischen im Naturschutzgebiet Ammersee-Südufer und im Laichschongebiet Echinger Feld sowie am Nordufer bei Stegen ist nicht gestattet. Die Flachwassergebiete an den Zuläufen und dem Ablauf sind ebenfalls Schutzzonen an denen nicht geangelt werden darf. Verboten ist auch das Angeln an Badestränden und öffentlichen Badestellen.
Erkundige dich in jedem Fall vor Ort nach den aktuellen Regelanpassungen, Mindestmaßen, Schonzeiten und Schutzzonen.