Lateinischer Name: Cyprinus carpio
Weitere Namen:
Dänischer Name: Karpe
Englischer Name: Carp, Common Carp
Finnischer Name: Karppi
Französischer Name: Carpe
Italienischer Name: Carpa
Niederländischer Name: Karper
Norwegischer Name: Karpe
Portugiesischer Name: Carpa
Schwedischer Name: Karp
Spanischer Name: Carpa
Türkischer Name:
Länge: bis maximal ca. 120 Zentimeter
Gewicht: bis maximal ca. 85 Pfund
Alter: bis maximal 50 Jahre
Laichzeit: Mai bis Juli
Vorkommen/Lebensraum: ganz Europa (außer Nordskandinavien), Nordafrika, Asien; lebt in stehenden und leicht fließenden Gewässern, also in Seen, Stauseen und Flüssen
Erkennungskennzeichen: der Körperbau ist hochrückig und rund, endständiges Maul, 4 Barteln
Nahrung: Insektenlarven, Insekten, Schnecken, Würmer, Muscheln, Großkarpfen leben mitunter räuberisch und fressen den einen oder anderen Weißfisch
Angelmethoden:
Abgeleitet von der Urform, dem inzwischen bedrohten Wildkarpfen, sind zwei Karpfenarten für den Angler relevant: der Schuppenkarpfen (cyprinus carpio carpio), der komplett beschuppt ist und der Spiegelkarpfen (cyprinus carpio morpha noblis), der nur wenige vergrößerte Schuppen besitzt, die unregelmäßig auf dem Körper verteilt sind.
Selten kommen der Lederkarpfen vor, der keinerlei Schuppen besitzt, und der Zeilkarpfen, der lediglich eine Reihe Schuppen hat, die entlang der Seitenlinie angeordnet sind. Beide Formen sind für den Angler nicht relevant.
Wer einmal einen Karpfen gedrillt hat, wird fasziniert sein von der ungestümen Kraft, mit der sich der Karpfen im Wasser bewegt. Man hat das Gefühl, ein U-Boot am Haken zu haben. Auch die kleinen haben bereits dieses Drillverhalten, es kommt beim Friedfischangeln immer wieder einmal vor, daß ein Karpfen an den Köder geht. Dann heißt es vorsichtig zu drillen.
Da der Karpfen ein Friedfisch ist, sind Naturköder die richtige Wahl. Waren früher Kartoffeln die state of the art Köder, so sind es heute die Boillies. Es gibt sie in unzähligen Größen und Variationen, Experten stellen sie auch selbst her. Aber es kommen auch andere Köder in Frage, so sind z.B. Maiskörner sehr erfolgreich. Natürlich werden Karpfen auch auf Maden und Würmer gefangen, diese sind jedoch nicht so selektiv, wie Boillies oder Maisketten. Auf Würmer und Maden fängt man halt auch Rotaugen, Brassen, Barsche und Aale und das ist beim Ansitz auf Großkarpfen dann doch unerwünscht.
Größere Karpfen sind nicht ausschließlich Vegetarier, sie verschmähen auch den einen oder anderen Friedfisch nicht. So ist es durchaus möglich, beim Raubfischangeln mit Köderfisch oder Kunstköder einen Karpfen zu erbeuten. Ein gezielter Ansitz mit Raubfischködern wird aber nur in den seltensten Fällen sinnvoll sein.
Mehr Sinn macht es, dem Karpfen mit der Fliegenrute nachzustellen, das verspricht nicht nur sehr viel mehr Erfolg, als mit dem Blinker oder Gummifisch, sondern sorgt auch im höchsten Maße für Spannung. Dass ein Drill eines größeren Karpfens an der Fliegenrute ein unvergessliches Erlebnis ist, brauche ich wohl nicht in allen Schattierungen auszumalen, probieren Sie es aus. Wählen Sie die Rute und Rolle nicht zu klein und denken Sie an reichlich Backing auf der Rolle, das Vorfach sollte van höchster Qualität sein. Je nach Jahreszeit, Gewässer und Tageszeit sezten Sie auf Nassfliegen oder Nymphen, im Sommer lohnt ein Versuch mit der Trockenfliege oder auch Brotimitat.
Verwertung:
Der Karpfen hat ein weiches Fleisch, in manchen Regionen und Ländern ist das Karpfenessen Tradition, nicht nur an Weihnachten, Sylvester oder Karfreitag.
Grundsätzlich besteht in der Küche ein riesiger Unterschied zwischen dem Karpfen aus Aquakultur und einem Karpfen, der in freier Wildbahn groß geworden ist, egal ob Spiegelkarpfen, Schuppenkarpfen, Lederkarpfen etc. Der Aquakulturkarpfen hat ein sehr helles Fleisch, das zudem auch sehr weich ist. Im Gegensatz dazu hat ein größerer Karpfen aus freier Wildbahn deutlich festeres Fleisch, das auch wesentlich dunkler ist, oftmals kräftig rot ist – wie das Fleisch von Wild (Hase, Reh, Hirsch etc.). Das ist in der Gastronomie problematisch, da viele Gäste das dunkle Fleisch ablehnen – warum aucb immer. Ganz nachvollziehbar ist das nicht, denn der Karpfen aus freier Widlbahn ist deutlich aromatischer.
Das Fleisch des Karpfens eignet sich eher zum Braten und Frittieren als zum Dünsten, ganz vorzüglich ist geräucherter Karpfen. Auch größere Karpfen lassen sich geräuchert sehr gut verwerten, räuchern Sie ihn aber nicht am Stück, sondern schneiden Sie ihn in Tranchen, lassen sie über Nacht in Salzlake ziehen und räuchern sie nach dem Trocknen liegend mit kräftigem Rauch. Damit überzeugen Sie auch Menschen, die sonst keinen Karpfen mögen.
Wenn Sie vorhaben einen größeren Karpfen zu verwerten, überlegen Sie genau, ob Sie auch genügend Esser am Tisch haben, denn so ein Fisch von 15, 20 oder mehr Pfund ergibt eine Menge Portionen. Wenn Sie diese Frage mit „nein“ beantworten müssen, setzen Sie das gute Tier lieber schonend zurück in sein Element und freuen sich daran, es gedrillt zu haben und freuen sich auf den nächsten Drill, denn beim nächsten Mal ist er noch größer und kräftiger und fordert Ihnen noch mehr ab.