Er ist ein unterschätzter Fisch, der Pollack, ein ehrlicher, echter Kämpfer
Lateinischer Name: pollachius pollachius
Dänischer Name: Lubbe, Blaasej
Englischer Name: Pollack
Finnischer Name: Lyäturska, Lyyraturska
Französischer Name: Lieu jaune
Italienischer Name: Merluzzo giallo
Niederländischer Name: Pollak
Norwegischer Name: Lyr
Portugiesischer Name: Juliana
Schwedischer Name: Lyr, Bleka, Lyrtorsk
Spanischer Name: Abadejo
Länge: bis maximal ca. 1,30 Meter
Alter: bis maximal ca. 8 Jahre
Gewicht: bis maximal ca. 36 Pfund
Laichzeit: Januar bis Mai
Vorkommen/Lebensraum: Nordostatlantische Küsten von Nordnorwegen bis Marokko, Island, britische Inseln, Nordsee, westliche Ostsee, westliches Mittelmeer
Vorkommen/Gewässer: an felsigen Küsten, bis 200 Meter Wassertiefe, zumeist bodennah bzw. in den unteren Wassserschichten
Erkennungskennzeichen: stark unterständiger Kiefer, kein Bartfaden, Körper bräunlich, 3 Rücken- und 2 Afterflossen, dunkle Seitenlinie, die über der Brustflosse gebogen ist – die des Köhlers ist hell und gerade
Nahrung: kleine Fische, Tintenfische, Krabben und Garnelen
Angeln auf Pollack:
Der Pollack ist in Gegenden mit unebenem Boden anzutreffen, wie z.B. Felsen und Riffs. Aber auch Wracks sind gute Stellen. Vom Ufer aus sind Molen, von denen man tiefes Wasser erreicht, viel versprechend. Als Ausrüstung reicht zum Angeln auf Pollack eine mittelschwere Spinn- oder Bootsausrüstung. Achten Sie immer auch auf die Kleinteile, wählen Sie diese in robuster Ausstattung und sparen Sie nicht am falschen Fleck.
Suchen Sie felsige Küsten an denen das Wasser in Ufernähe schnell steil abfällt und der Boden steinig, felsig, schroff ist. Das sind beste Voraussetzungen zum Angeln auf Pollack. Wenn dann noch Strömung vorherrscht, sind die Bedingungen ideal. Allerdings ist beim Angeln auf Pollack immer mit Hängern und Verlusten zu rechnen.
Beim Angeln mit Kunstködern werden leichte Pilker oder schwere Blinker eingesetzt, zum Posenangeln nimmt man Fischfetzen, kleine Fische oder Garnelen, die man in Grundnähe anbietet, bei wärmerem Wasser, später im Jahr, auch im Mittelwasser. Nach dem Anbiss kämpft der Pollack sehr kräftig und man kann einen schönen Drill erleben
Besonders auf den britischen Inseln haben sich etliche Angler vor allem auf den Pollack spezialisiert. Der Pollack benötigt keine ausgefeilte Strategien, sondern lediglich das richtige Wasser und den richtigen Köder. Dann ist er relativ recht leicht zu fangen und bietet im Drill einen heftigen Kampf.
Vor allem die atlantischen Küsten Englands und Irlands sind erstklassige Reviere, wenn Sie gezielt diesem Räuber nachstellen wollen. Eigentlich eignen sich die meisten Küsten Irlands zum Angeln auf Pollack, hervorgetan haben sich dabei die Halbinseln Beara, Dingle und Kerry.
In England suchen Sie sich abgelegene Stellen in Cornwall, Devon und Wales, in Schottland ist die Südküste interessant. Vor Cornwall liegen die Isles of Scilly mit der Hauptinsel St. Mary´s. Diese Inseln sind ein absoluter Hot Spot für Pollack vom Ufer aus.
Interessant sind die unterschiedlichen Wetterverhältnisse an den verschiedenen Lokationen. In Cornwall und Devon fängt man besser bei bewölktem Wetter, in Irland und auf den Scilly Islands ebenso gut bei Sonnenschein. Insgesamt ist zu beobachten, dass bei stark bewegter See die Fangergebnisse allgemein schlechter sind. Achten Sie also auf einigermaßen ruhige See.
Angelmethoden:
- leichtes Spinnfischen: ist nur für Experten zu empfehlen. Die Rute hat ein Wurfgewicht von 20 – 30 Gramm und ein kräftiges Rückgrat. Wählen Sie die Rolle nicht zu leicht (also wie beim mittleren Spinnfischen), die Schnur sollte 8 Kilo Tragkraft haben.
Eine Schlagschnur müssen Sie nicht zwingend vorschalten, da Sie leichtes Spinnfischen nicht von hohen Felsen aus betreiben, sondern von Stellen, wo Sie nahe am Wasser sind und gefangene Fische auch gut landen können. Die Köder sind schlanke Blinker und Gummifische. - mittleres Spinnfischen: nehmen Sie eine kräftige Spinnrute mit einem Wurfgewicht von 30 bis 60 Gramm, dazu eine passende Multi- oder Stationärrolle und monofile oder geflochtene Schnur mit 8 Kilo Tragkraft. Schalten Sie einige Meter monofile Schlagschnur mit doppelter Tragkraft vor, um gegebenenfalls Fische frei schwebend hoch auf den Felsen zu heben.
Als Köder haben sich bewährt: schlanke Blinker und Gummifische, Jigs und tieftauchende Wobbler. Führen Sie den Köder so tief es geht. - schweres Spinnfischen: Sie benötigen dafür eine kräftige Rute mit 80 bis 120 Gramm Wurfgewicht, wieder eine dazu passende Multi- oder Stationärrolle. Die Angelschnur sollte eine Tragkraft von 10 Kilo haben vor die Sie wieder eine Schlagschnur mit doppelter Tragkraft schalten.
Auf der Schlagschnur läuft ein Laufblei von 80 bis 120 Gramm. Ans Ende kommen ein kräftiger Seewirbel und ein 0,40er Vorfach von ca. 1 Meter Länge mit einem 3/0 Haken. Auf den Haken tun Sie einen Gummiwurm, eine Sandaal-Imitation oder einen frischen Sandaal. Führen Sie den Köder sehr variabel in Bodennähe.
Nach einem Anbiss müssen Sie den Fisch hart rannehmen und schnellstmöglich vom Boden wegbekommen, damit er nicht zwischen den scharfen Felsen die Schnur durchreiben kann. Haben Sie den Fisch vom Boden gelöst, haben Sie schon fast gewonnen.
Verwertung:
Das Fleisch des Pollack ist fest und aromatisch. Es wird zwar gerne gebraten, aber auch gedünstet oder in einer feinen Sauce langsam gar gezogen ist er unwiderstehlich.