Fischatlas: Der Zander

Zander

Lateinischer Name: sander lucioperca
Weitere Namen: Hechtbarsch, Sander, Sandart, Schill, Fogasch
Dänischer Name: Sandart
Englischer Name: Pike-perch
Finnischer Name: Kuha
Französischer Name: Sandre
Italienischer Name: Sandra
Niederländischer Name: Snoekbaars
Norwegischer Name: Gjørs
Portugiesischer Name: Lucioperca
Schwedischer Name: Gös
Spanischer Name: Lucioperca
Türkischer Name: uzun levrek

Zander

Länge: bis maximal ca. 130 Zentimeter
Gewicht: bis maximal ca. 40 Pfund
Alter: bis maximal 15 Jahre
Laichzeit: April bis Juni

Vorkommen/Lebensraum: Flüsse und Seen in Europa von Spanien (Rio Ebro) bis Rußland, Westtürkei, rund um das kaspische Meer, Brackwassergebiete der Ostsee, in einigen Gewässern Dänemarks, Schwedens und Finnlands. In Nordamerika kommt ein Verwandter, der Walleye (Sander vitreus, Syn.: Stizostedion vitreum) vor.
Erkennungskennzeichen: spindelförmiger Körper, Rückenflosse geteilt in einen vorderen Teil mit Stachelstrahlen und einem rückwärtigem Teil mit Gliederstrahlen
Nahrung: kleine und größere Fische

Anmerkung:

Zander

Es wird mir immer wieder gesagt, dass der Zander und der Barsch giftige Stacheln hätten. Das ist allerdings Unfug, Geschichten die alle erzählen, weil alle das so sagen. Glauben Sie nicht daran, denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es sich anders verhält.

Die Stacheln von Barsch und Zander sind spitz und rauh, fast wie Widerhaken. An diesen rauhen Stellen nisten viele, viele Bakterien. Stechen Sie sich nun an einem Stachel, werden diese Bakterien in die Wunde gebracht, die Wunde entzündet sich sehr schnell und schmerzt. Das ist das ganze Geheimnis.

Am Besten vermeiden Sie, sich an den Stacheln zu verletzen, haben Sie sich verletzt, hilft Wunddesinfektionsmittel. Ansonsten müssen Sie da durch, was ich allerdings nicht als Problem ansehe, denn es schmerzt eine Weile und das war es dann auch schon. Hört der Schmerz nicht auf oder tut es bei Berührung sehr weh, gehen Sie zum Arzt, denn es kann auch ein Stückchen Stachel abgebrochen sein und noch in der Wunde stecken, das muss der Arzt dann herausholen.

Achtung auch mit den Kiemendeckeln, die sind scharf wie Rasiermesser. Wenn Sie unvorsichtig mit Zandern und Barschen umgehen, können Sie sich dabei die Finger zerschneiden. Auch wenn es glatte Schnitte sind, die recht schnell verheilen, machen sie doch keinen Spass, man kann es vermeiden.

Angelmethoden:

Der Zander ist ein Tier der Nacht. Hauptsächlich in der Dunkelheit zieht er auf Raubzug aus und ist dann mit kleinen, schlanken Köderfischen, Jigs oder Wobblern zu fangen. Angeln Sie mit einer Rute mit sensible Spitze, da der Zander oftmals etwas „zickig“ anbeißt und damit Sie den Biß nicht verpassen.

Als Fliegenfischer nehmen Sie Streamer, die Sie knapp über den Gewässergrund ziehen, in wechselnder Geschwindigkeit und mit unregelmäßigen Pausen. Zur Landung ist ein ausreichend großer Kescher angebracht.

Zander im Winter

Natürlich bleibt der Zander auch im Winter ein Raubfisch und kann dementsprechend gefangen werden. Wie bei anderen Fischarten auch, ist das Verhalten eher träge und der Zander macht keine große Anstrengungen zur Futtersuche. D.h. Sie müssen ihn suchen.

Sie finden den Zander im Winter grundsätzlich in Bodennähe, denn im Winter ist die Wassertemperatur dort höher als in höheren Wasserschichten und dort stehen auch seine Futterfische. Ideal sind Untiefen wie z.B. Barschberge.

Beangeln Sie den Zander im Winter mit langsam geführten kleinen Gummifischen oder besser noch mit kleinen toten (aber frischen) Köderfischen an einem leichten System. Führen Sie den Köder langsam bis sehr langsam, lassen Sie ihn nur kleine Sprünge machen und legen Sie kurze Spinnstopps ein. Die Bisse kommen oftmals während des Spinnstopps und während des Absinkens nach einem Sprung.

Kapitale Zander im Fluss

Zander können Sie in Flüssen viele fangen, jedoch unterscheiden sich die bevorzugten Stellen der Zander ob sie klein sind oder groß. Sie stehen also bei der Wahl des Angelplatzes vor der Entscheidung, ob Sie eher mehr oder eher weniger aber dafür größere Zander fangen wollen.

In größeren Flüssen suchen Sie die vorderste Buhne, also diejenige auf die der Strom zuerst prallt – meistens nach einer Außenkurve. Diese so genannte Leitbuhne hat ganz andere Verhältnisse als die nachfolgenden Buhnen. Hier ist die Andruckkraft des Stromes am Stärksten, die Leitbuhne schützt auch die nachfolgenden etwas vor dem Strom.

Da die Strömung sehr stark ist, können sich hier nur kräftige (größere) Fische beaupten. Der Strom führt reichlich Nahrung mit, so dass der Tisch für die Kapitalen reich gedeckt ist. Allerdings führt der Fluss auch diverses anders mit, an der Leitbuhne werden Sie mehr Hänger haben, mehr Köder, die Sie im Astwerk verlieren. Aber der Fang eines kapitalen Zanders entschädigt Sie dafür.

Fischen Sie nicht nur die Strömungskante ab, sondern auch seitlich die flachen Stellen. Dort wo das Wasser in der Kehrströmung kreiselt ist ebenso ein Hot Spot wie die Strömungskante. Die Zander stehen nicht nur an den Rändern des Kreisels, sondern auch mittendrin, also widmen Sie auch dem kreisenden Wasser Ihre Aufmerksamkeit und fischen diesen Bereich konzentriert ab. Ein dort gehakter Fisch wird bestrebt sein, an die Strömungskante zu kommen, wo Sie ihn dann weiter ausdrillen können.

Aber nicht nur die Leitbuhnen sind gut für große Zander. Nicht überall gibt es Buhnenfelder, suchen Sie dann die tiefen Bereiche in Außenkurven, dort wo das Ufer ausgespült ist und hoher Strömungsdruck herrscht. Auch die Einläufe von Seitengewässern sind beste Stellen für Großzander. Auch hier beangeln Sie am erfolgreichsten die Strömungskanten, die, wenn Sie an einem unbekanten Gewässer sind, immer bevorzugt beangelt werden sollten.

Sind Sie an einem Fluss mit Wasserstandsschwankungen unterwegs (z.B. Tideneinfluss), dann angeln Sie, wenn durch den Wasserstandswechsel Strömung herrscht. Dann werden die Zander aktiv und hungrig. Wenn das Wasser nur seicht strömt, also quasi Stillstand herrscht, sind die Zander eher mäkelig und beißfaul.

Natürlich werden Sie nicht an jedem Angeltag einen großen Zander fangen, der Großzander will wie die Meerforelle erarbeitet sein. Die Launen des Zanders sind nicht immer vorhersagbar, deshalb geben Sie nie auf, angeln Sie unverdrossen weiter, den jeder Wurf kann den ersehnten Biss bringen. Machen Sie lieber hundert letzte Würfe und dann noch ein paar hinterher, als zu früh aufzugeben.

Hat dann ein Großzander gebissen, heißt es Ruhe zu bewahren. Sie merken es sehr deutlich, dass Sie einen Zander gehakt haben, an den typischen Kopfstößen. Diese Kopfstöße bergen allerdings auch eine große Gefahr: der Zander versucht zwar einfach nur den haken los zu werden, dabei schabt jedoch auch das Vorfach über den Gewässergrund und im schlimmsten Fall reißt es und der Fisch ist verloren.

Nehmen Sie im Drill also den gehakten Zander eher härter ran, um ihn vom Boden weg zu bekommen. Geht er dann in die Strömung, ist das für Sie von Vorteil, weil er sich da austoben kann ohne mit Geäst in Berührung zu kommen oder eben dem Boden. Voraussetzung ist lediglich, dass Ihre Ausrüstung stimmt, dass Rute, Rolle, Schnur und Kleinteile der Belastung Stand halten können.

Bewährt hat sich auf Großzander eine gute geflochtene Schnur von 0,15 bis 0,17 Milimeter und eine nicht zu harte Rute, die die Stöße gut abfedern kann. Wenn Sie mit Gummifischen angeln, nehmen Sie einen größeren und vor allem stabilen Haken, das Kaliber darf 4/0 oder größer ausfallen. Verzichten Sie auf zuviele Haken, ein sehr guter Einzelhaken bringt Ihnen ebenso den Fisch an Land, wie ein Drilling, nur dass Sie weniger Hänger bekommen. Weniger ist mehr und auch einfacher ist mehr.

Verwertung

Das Fleisch des Zanders ist in der Küche und der Gastrononmie sehr begehrt, da es nicht so „fischig“ schmeckt, wie z.B. manche Meeresfische. Kleinere Zander können Sie ganz verwerten, aus den größeren schneiden Sie am Besten schöne Filets. Man kann ihn gut braten, dünsten oder in einer Sahnesauce garziehen lassen, zum Räuchern ist das magere Fleisch des Zanders weniger geeignet. Dazu paßt in jedem Falle ein schöner Riesling oder Silvaner.

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