Die Schleie ist eine Schönheit, die sich gerne verborgen hält
Lateinischer Name: Tinca tinca
Weitere Namen: Schlei, Schlüpfling, Schuster
Belgischer Name: Tanche
Dänischer Name: Suder
Englischer Name: Tench
Finnischer Name: Suutari
Französischer Name: Tanche, Aiguillon
Isländischer Name: Grunnungur
Italienischer Name: Tinca
Niederländischer Name: Zeelt
Norwegischer Name: Sudre, Suter
Polnischer Name: Lin
Portugiesischer Name: Tenca, Tinca
Schwedischer Name: Lindare, Sutare
Spanischer Name: Tenca
Türkischer Name: Kadife baligi, Yesil sazan
Länge: bis maximal ca. 85 Zentimeter
Gewicht: bis maximal ca. 16 Pfund
Alter: bis maximal 20 Jahre
Laichzeit: je nach Gewässer zwischen April und August
Vorkommen/Lebensraum: ganz Europa außer Nordskandinavien, dem schottischen Hochland und Griechenland
Vorkommen/Gewässer: Gewässer mit viel Bewuchs, Krautfelder, Seerosenfelder
Aussehen: dunkel grüne Farbe, kleine Schuppen, dicke Schleimschicht auf der Haut, die antibakteriell und pilzhemmend wirkt
Verwechslungsmöglichkeiten: die Schleie ist unverwechselbar
Nahrung: Insektenlarven, Schnecken, Muscheln
Köder: Naturköder wie Würmer, Maden, Muschelfleisch, Mais, Boilies, Teig, Brot
Besonderheiten: die Schleie kann in eine Kälte- und Hitzestarre fallen und dadurch kurzfristig auch extremen Sauerstoffmangel überleben
Die Schleie ist ein geselliger Fisch, sie zieht in kleinen Gruppen durch das Gewässer auf der Suche nach Nahrung. Wo Sie einen Fisch gefangen haben, stehen die Chancen gut auf weitere Fänge.
Angelmethoden:
Die Schleie kommt in mehr Gewässern vor als viele denken. Dabei ist es wichtig, dass es ausreichend Bewuchs gibt in dem sie nicht nur Nahrung findet, sondern auch Schutz. Denn die Schleie lebt gerne im Verborgenen. Es ist ihr egal, ob es ein kleiner Waldsee ist, ein mit Schilf bewachsener Entwässerungsgraben in norddeutschen Poldergebieten oder ein großer See, der einige Kraut- und/oder Seerosenfelder hat.
Beobachten Sie vor dem Angeln zuerst das Zielgewässer, vor allem die Bewuchskanten in den flacheren Zonen – in der Morgen- und der Abenddämmerung. Gibt es Bewegungen im Schilf oder an den Seerosenblättern? Sehen Sie Blasen aufsteigen oder Schlammwolken? Dann haben Sie in jedem Fall eine viel versprechende Stelle mit Fisch gefunden. Allerdings können hinter diesen Indizien auch Brassen oder Karpfen stecken, die ein ähnliches Verhalten bei der Nahrungsaufnahme zeigen. Ein Versuch an diesen Stellen lohnt sich in jedem Fall.
Auch in tieferem Wasser können Sie auf Schleien erfolgreich sein. Suchen Sie kleine Erhebungen und abfallende Kanten in Verbindung mit Bewuchsfeldern. An den Rändern streifen die Schleien in kleinen Trupps entlang auf der Suche nach Nahrung. Wenn Sie öfters an diesem Gewässer sind, werden Sie die Routen der Schleien im Laufe der Zeit in Erfahrung bringen.
Da die Schleien ihre Routen abschwimmen, müssen Sie entweder den Angelplatz verlegen, wenn sich eine Weile nichts getan hat, oder abwarten, da Sie den Köder ja auf der Route abgelegt haben und die Schleien in jedem Fall dort vorbei kommen. Die Wahl der richtigen Strategie ist letztendlich eine Frage Ihrer persönlichen Vorlieben. Da die Schleie gerne Ruhe am Gewässer hat, ist vielleicht Abwarten die bessere Alternative.
Schleien reagieren auf Erschütterungen des Bodens sehr empfindlich. Deshalb sollten Sie es vermeiden, am Angelplatz herumzulaufen und Dinge auf den Boden fallen zu lassen. Nehmen Sie zur Rutenablage ein Dreibein und keinen Erdspiess, denn bis Sie den im Boden verankert haben, ist der Angeltag schon gelaufen.
DEN TOPKÖDER für Schleien kann niemend benennen, denn die Schleien sind sehr wechselhaft, was ihren Appetit angeht. Ein Köder der jetzt gerade sehr fängig ist, kann schon in einer Stunde out sein. Da hilft nur Flexibilität. Nehmen Sie eine Köderauswahl mit ans Wasser und probieren Sie aus. Haben Sie eine Schleie gefangen, bleiben Sie bei diesem Köder bis die Beißphase aufhört. Dann fangen Sie wieder an zu experimentieren.
Angeln Sie grundsätzlich mit eher kleineren Ködern als mit größeren, auch wenn Sie große Schleien fangen wollen. Sie können verschiedene Köder auch miteinander kombinieren und mit Lockstoffen aufpeppen.
In Gewässern, wo Anfüttern erlaubt ist, sollten Sie das auch tun. Vorbeiziehende Schleien können Sie so am Angelplatz halten. Wo Futter ist, verweilen die grünen Schönheiten gerne etwas länger. Nehmen Sie ein Futter, das Wolken bildet und kräftig aromatisiert ist. Letztendlich soll in der Hauptsache das Wasser am Angelplatz gut schmecken und verlocken.
Geben Sie nur wenig Fressbares zum Lockfutter dazu. Die Schleien sollen nicht gesättigt werden, außerdem sollen sie Ihren Köder finden. Schleien können sich sehr lange mit einem einzelnen Maiskorn amüsiern bevor sie es aufnehmen. Und wenn Sie zu großzügig angefüttert haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Schleie Ihren Köder findet eher gering.
Das Fressverhalten der Schleie kann einen Angler fast in den Wahnsinn treiben. Sie ist sehr, sehr mißtrauisch und vorsichtig. Sie stupst den Köder an, nimmt ihn kurz auf, läßt ihn wieder fallen, schwimmt drumherum, stupst wieder usw. usw. Gerade der Posenangler kann dieses Spiel lange am Verhalten der Pose beobachten und fröhlich an seiner Geduld arbeiten.
Fischen Sie als so fein wie möglich und so kräftig wie nötig. Die Ausrüstung muss dem Drill am Rande der Besuchszone standhalten können. Ob Sie lieber auf Waggler-Montagen setzen, auf die Grundangel oder die Feederrute ist eine Frage Ihrer persönlichen Vorlieben. Alle Methoden können Erfolg bringen. Und wie schon geschrieben: setzen Sie eher auf kleinere Köder, als auf größere. Ein einzelnes Maiskorn am kleinen stabilen Haken wird eher genommen, als drei am Haar.
Verwertung:
Die Schleie ist ein beliebter Speisefisch. Sie eignet sich für alle Zubereitungsarten, vor allem „blau“ in einem sauren Sud gegart ist sie dann auch optisch eine Besonderheit. Durch die Säure verfärbt sich die Schleimschicht auf der Haut bläulich.