Angeln in Nordrhein-Westfalen: Die Sorpetalsperre
Der Fisch, der die Sorpetalsperre über die Grenzen bekannt gemacht hat, ist die Seeforelle
Der Sorpesee liegt idyllisch im Hochsauerland zwischen Arnsberg und Sundern. Er ist der tiefste Stausee des Ruhrverbands und zählt mit einer Wasseroberfläche von 3,30 Quadratkilometern zu dessen großen Stauseen.
Während der Bauzeit von 1926 bis 1935 war er über viele Jahre die größte Baustelle Europas. Der Unterschied zu anderen Stauseen liegt darin, dass er aus einem Erdwall errichtet wurde und keine gemauerte Staumauer hat. Das hat ihn bei den Bombardierungen im zweiten Weltkrieg vor größeren Schäden bewahrt.
Der Sorpesee dient nicht nur der Trinkwasserverworgung und der Regulierung der Ruhr, er ist ein wertvolles Feizeitparadies mit vielen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten rund um den See und auf dem Wasser. Der Sorpesee wird nicht nur von Anglern genutzt, sondern auch von Tauchern, Ruderern, Seglern, Surfern und Badenden. Man arrangiert sich aber gut auf und im Wasser und nimmt Rücksicht aufeinander.
Der Fisch, der die Sorpetalsperre über die Grenzen bekannt gemacht hat, ist die Seeforelle. Die meisten Angler verorten die Seeforelle in tiefen, klaren Alpenseen und den Seen in Nordeuropa, was ja auch richtig ist. Jedoch bieten die meisten Stauseen des Ruhrverbands ideale Bedingungen für Salmoniden, weshalb sie dort auch besetzt wurden und werden.
Die Seeforelle ist ein schnellwüchsiger Fisch, sie wächst auch im Sorpesee sehr gut ab, Fänge im zweistelligen Bereich sind immer möglich, wenn auch nicht alltäglich – der Rekord liegt bei über 22 Pfund. Meistens wird auf Seeforelle geschleppt. Dabei ist die Ausrüstung ähnlich wie beim Meerforellenangeln, jedoch sollten Sie in jedem Fall ein gutes Stück Hardmono vorschalten (etwa Rutenlänge). Denn der Sorpesee hat nicht nur Seeforellen, sondern auch Hechte. Und auch die Hechte werden sehr groß im Sorpesee.
Die beste Zeit zum Schleppen auf Seeforellen ist direkt nach der Schneeschmelze. Wenn sich dann das Wasser leicht erwärmt, werden die Seeforellen aktiv und suchen nach Nahrung. Jetzt stehen die Seeforellen noch tief, Sie brauchen also tieflaufende Köder, die Sie in 50 bis 80 Meter Entfernung hinter dem Boot herschleppen. Diesen großen Abstand benötigen Sie, da die Seeforelle sehr scheu und vor allem vorsichtig ist.
Und schleppen Sie schnell, denn Seeforellen mögen genau wie Meerforellen schnelle Köder. Wenn Sie rudern werden Sie maximal etwa 4 bis 5 Stundenkilometer erreichen, beim Schleppen auf Meerforellen mit Motor schleppen Sie mit 7 bis 8 Stundenkilometer. Das Schleppangeln auf Seeforellen in Seen, auf denen auch keine Elektro-Motoren erlaubt sind, ist also anstrengend, da man sich wirklich ins Zeug legen muss, um überhapt eine Chance zu bekommen.
Die Seeforellen patroullieren ständig durch den See, d.h. Sie können sie überall erwischen oder halt auch nicht. Eine besondere Stelle, einen Hot Spot , kann man deshalb also nicht wirklich benennen. Suchen Sie die Stellen, die eine größere Wassertiefe aufweisen (z.B. vor dem Hauptdamm), denn hier ist das Wasser etwas käter, was die Seeforellen sehr mögen.
Im Frühjahr und Herbst treffen Sie die Seeforellen dann etwas flacher an, sie sind dann auch vom Ufer aus mit der Spinnrute erreichbar, flache Buchten sollten dann Ihr Ziel sein. Seltener sind die Seeforellen an der Oberfläche zu finden, wenn sie aber flach stehen, haben Sie gute Möglichkeiten, eine Seeforelle mit Fliegen und Streamern zu fangen. Eine Seeforelle auf Trockenfliege zu überlisten ist ein ganz besonderes Erlebnis, da Sie die Fische auf Sicht vom Boot aus oder vom Ufer aus anwerfen.
Im Sommer bei höheren Wassertemperaturen stehen die Seeforellen ganz tief und sind schwer zu überlisten. Dann ist es Zeit, sich auf die andern Fischarten des Sorpesees zu besinnen.
Die Ausrüstung für Seeforellen im Sorpesee: Rute von ca. 3 Meter Länge mit einem Wurfgewicht von 10 bis 60 Gramm, passende Stationärrolle oder Multirolle je nach persönlicher Vorliebe, monofile oder geflochtene Angelschnur nicht unter 10 Kilogramm Tragkraft, zwei – drei Meter langes Vorfach aus Hardmono (0,35er bis 0,40er, Küstenwobbler wie Kuusamo (22 Gramm, silber), Berkley Frenzy Minnow Medium (10 Zentimeter, 14 Gramm, blau-weiß), Abu Tormentor (9 Zentimeter 18 Gramm, H-BB, silber, sinkend), Möresilda (22 Gramm silber-grün), Abu Toby Flash (20 Gramm, blau-silber), Spöket Blue Glitter (18 Gramm).
Wenn Sie gezielt mit der Fliege auf Seeforellen losziehen möchten, ist vor allem der Saisonbeginn Erfolg versprechend. Suchen Sie Stellen, wo flaches Ufer an steile Stellen angrenzt (z.B. in der Nähe des Strandbades, bei den drei Campingplätzen, vor dem Linner Kopf, in der Nähe von Haupt- und Vordammes).
An diesen Stellen können Sie auch mit der Wathose ins Wasser, einige Angler sind auch mit dem Belly-Boat unterwegs. Seien Sie aber immer äußerst vorsichtig, denn das Wasser ist kalt und kühlt Sie sehr schnell aus.
Sie erwischen die Seeforellen beim Fliegenfischen oberflächennah. Eine 6er oder 7er Fliegenrute reicht zum Streamern auf Seeforellen aus, achten Sie lediglich auf genügend Backing auf Ihrer Fliegenrolle. Mit leicht beschwerten Streamern kommen Sie auf die fängigen Wassertiefen, strippen Sie sie schnell ein, denn wie bereits geschrieben mag die Seeforellen schnelle Köder. Sie knallt auf die Fliege genauso vehement wie auf den Schleppköder.
Wie bereits geschrieben, kommt auch der Hecht im Sorpesee vor, was schamlos untertrieben ist, denn der Sorpesee ist nicht nur ein erstklassiges Seeforellengewässer, sondern such ein erstklassiges Hechtgewässer. Er erreicht Gewichte von weit über 30 Pfund. Das Frühjahr und der Herbst sind beste Zeiten für den Hecht.
Auf dem Sorpesee wird viel geschleppt, so auch auf den Hecht. Die Boote der Bootsverleihen am Sorpesee haben vielfach Elektromotoren, so dass nicht mehr gerudert werden muss bis zur Erschöpfung, der Angler kann seine Kräfte für die Drills mit den Fischen sparen. Meterhechte sind keine Sensation, sondern werden regelmäßig gefangen.
Gute Stellen zum Schleppfischen auf Hecht ist der Bereich des Staudamms, das Tauchergebiet und er mittlere Seeabschnitt. Wenn Sie sehr früh am Wasser sind (Morgendämmerung), werden Sie fast keine Konkurrenz auf dem Wasser haben (Segler, Surfer). Das Angeln ist dann entspannter.
Ausserdem ist der Sorpesee mit Renken besetzt. Der Sorpesee ist in einigen Kategoreien abosolute Spitzenklasse, so auch bei den Renken. Gefangen werden sie mit den aus den Gewässern des Alpenraumes bekannten Fangmethoden.
Sie können Renken sowohl vom Boot aus, als auch vom Ufer aus fangen. Die Hegene ist ein klassischer Bootsköder, aber versuchen Sie es einmal mit der Pose vom Ufer aus. Auch dabei werden Sie erfolgreich sein. Die Renken des Sorpesees wachsen gut ab, dreipfündige Exemplare sind jederzeit möglich.
Alle Fischarten hier aufzuzählen, die Sie im Sorpesee fangen können, würde den Rahmen sprengen. Nur soviel: viele der hiesigen Fischarten wachsen zu kapitalen Größen ab. Sie können Karpfen bis über 30 Pfund fangen, große Barsche, kapitale Brassen und kapitale Rotaugen. Vor allem das Vorbecken ist eine gute Angelstellen für Weißfischfreunde.
Der Zander ist rückläufig, das sehr klare Wasser des Sorpesees liegt ihm nicht so sehr. Auch Seesaiblinge finden Sie im Sorpesee, auch in großen Kalibern. Da aber auch der Seesaibling keinen großen Bestand hat, sollten Sie gefangene Fische sehr sorgsam wieder zurücksetzen.
Regeln zum Angeln in Sorpesee
Auch im Sorpesee gibt es einige Regeln, an die man sich halten sollte. An Bootsanlegestellen darf nicht geangelt werden und von den Dämmen. Von Bojen ist ein Mindestabstand von 10 Metern zu halten.