Angeln in Nordnorwegen: Die Insel Senja
Die Inseln Senja und Sørøya im nordnorwegischen Eismeer bieten Angelerlebnisse der Extraklasse
Senja liegt ein klein wenig südlicher als Sørøya – westlich von Tromsø am Andfjord. Über eine Brücke ist Senja mit dem Festland verbunden, was die Anreise mit dem Auto einfacher macht, da man nicht auf eine Autofähre angrwiesen ist.
Fischarten: Dorsch, Schellfisch, Köhler, Lumb, Katfisch, Heilbutt, Kliesche, Rotbarsch
Im Prinzip gilt für Senja alles, was ich bereits über Sørøya schrieb. Auch Senja ist anglerisch sehr gut erschlossen, auch Senja hat fantastisches Angeln zu bieten. Auch auf Senja erreichen Sie schon vom Ufer aus tiefes Wasser und damit große Fische.
Am Besten mieten Sie sich für die Zeit Ihres Aufenthaltes ein gutes Boot und fahren damit zu den Angelgründen. Schauen Sie sich vorher die Gewässerkarten an und suchen sich Erfolg versprechende Stellen heraus. Keine Fische zu fangen, ist auf Senja fast nicht möglich, denn dafür ist der Fischreichtum einfach zu groß.
Die große Herausforderung ist es immer, durch die Schwärme aus kleineren Fischen zu kommen, um den Köder den großen anbieten zu können. Nehmen Sie also nicht zu kleine Köder und Gewichte.
Wenn Sie daheim eingefleischter Plattfischangler sind, suchen Sie sich auf Senja doch einmal sandige Buchten und angeln dort gezielt auf Klieschen. Klieschen sind sonst ja eher ein zufälliger Beifang beim Schollenangeln, hier können Sie gezielt den leckeren Platten nachstellen. Diese Chance haben Sie auf diesem Planeten nur an wenigen Stellen.
Im Nordwesten Senjas liegt der Mefjord, der eine super Adresse ist, wenn Sie viele und große Fische fangen wollen. Der Mefjord hat direkten Zugang zum angrenzenden Nordatlantik und damit zum Fischreichtum des Nordatlantik.
Der Ausgang des Mefjords und das direkt davor liegende Unterwasserplateau mit seinen Unterwasserbergen und den steil abfallenden Kanten bietet allerbeste Bedingungen für den Dorsch und seine Verwandten. Großdorsche patroullieren hier in großen Schwärmen, das erleben Sie sonstwo nicht oder nur selten. Hier fressen sie sich am reich gedeckten Tisch voll.
In Wassertiefen von 20 bis 60 Metern fangen Sie sie vorwiegend mit großen Gummifischen und Jigs. Die Dorsche wiegen 40 Pfund und mehr. Da die großen Dorsche auch im Mittelwasser rauben, lassen Sie den Gummifisch auf den Grund ab und ziehen ihn langsam bis ins Oberwasser bevor Sie ihn wieder ablassen. Die Bisse kommen knallhart im Mittelwasser, der Dorsch wird danach sofort eine Flucht zum Grund machen.
Wenn Sie lieber mit Pilkern angeln, gehen Sie ähnlich vor wie beim Gummifisch. Kurbeln Sie ihn allerdings etwas schneller hoch und geben Sie ihm mehr Bewegung mit. Je leichter der Köder ist, umso größer sind Ihre Chancen. Der Biss erfolgt wie beim Gummifisch knallhart, der Kampf wird ebenso verbissen geführt, da die „Flachwasserdorsche“ halt nicht durch Druckunterschied betäubt werden (da sie eben nicht aus großer Tiefe hochgedrillt werden).
Großdorsche fangen Sie das ganze Jahr über, wobei die Chancen auf 40-Pfünder im Frühjahr am Besten sind.
Beim Driften im Mefjord passiert es immer wieder, dass das Echolot urplötzlich einen riesigen Schwarm großer Fische anzeigt und ebenso plötzlich einige Ruten bis ins Handteil gekrümmt sind. Dann haben Sie einen Schwarm Großköhler erwischt. Das kann Ihnen mehrmals am Tag passieren.
Bieten Sie die Köder im Mittelwasser an und führen Sie sie schnell. Denn Schnelligkeit reizt die Köhler und verleitet sie, schnell zuzupacken, bevor der vermeintlich leckere Fisch wieder weg ist. Deshalb knallt der Köhler auf den Köder. Bieten Sie ihm wie beim Dorschangeln Gummifische, Jigs und Pilker an und schalten Sie nicht mehr als maximal einen Gummimakk als Beifänger vor.
Die besten Monate für Großköhler am Mefjord sind von Juni bis Oktober.
Die Heilbutte erreichen Gewichte bis 100 Pfund, sie kommen in allen Gewichtsklassen reichlich im Mefjord vor. Die besten Monate sind vom Frühjahr bis zum Sommeranfang. Nehmen Sie große Gummifische oder Jigs und achten Sie auf allerbestes Equipment.
Katfische fangen Sie fangen Sie am Besten in den Frühjahrsmonaten mit Fischfetzen am Pilker oder am Einzelhaken. Bieten Sie sie an Kanten und den Abhängen der Unterwasserberge an in Wassertiefen ab 20 Metern.
Schollen, auch in schönen Stückgewichten fangen Sie auf den Sandbänken mit Naturködern. Leng und Lumb gehen Ihnen überall an die Naturköder die Stückgewichte sind eher im unteren Bereich angesiedelt, Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel. Im Frühsommer ziehen auch Pollacks in den Mefjord, sie können hier Gewichte bis 20 Pfund erreichen. Dazu kommen Schellfische bis 10 Pfund, die Sie mit Pilkern oder Naturködern über sandigem Grund fangen.